Das Plessi Museum befindet sich am Brennerpass, an der Stelle, an der sich früher die Zollstation befunden hat, in direkter Nähe der Staatsgrenze zwischen Italien und Österreich. Der Pass war schon immer die Trennlinie zwischen der romanischen und der germanischen Welt. Er ist allerdings auch seit Urzeiten ein stark genutzter Übergang, da er die natürlichste Verbindung zwischen Italien und Mitteleuropa darstellte. Nach den Schengener Abkommen wurde die Grenzfunktion zwischen den beiden Ländern aufgelöst und der Brenner ist, im Zeichen eines vereinten Europas, zu einem Ort der Begegnung geworden. Der Anlass der Auflösung des ehemaligen Zollbereiches, wurde von der Brennerautobahn AG als Gelegenheit genutzt, diese neue Berufung des Alpenpasses zu stärken. Auf diese Weise wollte man, durch den Bau einer neuen architektonischen Struktur - die sich durch eine innovative Art der Nutzung der Autobahn-Rastplätze auszeichnet-, einen modernen Raum schaffen.

Im Zentrum des Museumsbereiches befindet sich das Werk, das Fabrizio Plessi im Jahr 2000 für die Expo in Hannover erschaffen hat. Die Installation, Frucht des Sieges eines internationalen Wettbewerbs, besteht aus einem großen Kunstwerk, das für die Euregio entstanden ist: eine Skulptur, die drei Kompositionen - Darstellungen der Provinzen Trento, Bozen und Innsbruck - vereint. Plessi schuf eine Alpenlandschaft, die man überqueren und von innen heraus "technologisch" erleben kann. Das Artefakt entwickelt sich in der Tat um die Skulptur herum, mit Video-Installationen, Skulpturen und grafisch-malerischen Werken. Eine Welt voller uralter Empfindungen, die durch die Macht der Technik wachgerufen worden sind und in der Natur und Kunst - seit jeher die wahren Protagonisten des venezianischen Künstlers - durch den blauen Faden der technologischen Emotion, kontinuierlich ein Gespräch führen.